Die Eurofound (European Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions) stellt in Ihrer aktuellen Studie dar, dass die Wohnkostenbelastung in Bezug auf Mieten, Hypothekenzinsen, Wohnungssteuern, Nebenkosten, Instandhaltungskosten u.a. für Mieter in allen EU-Staaten teilweise deutlich höher liegt als die der Eigentümer. Deutschland stellt bei den Ergebnissen der Studie die einzige Ausnahme dar – hier liegt die Wohnungskostenbelastung der Eigentümer über die der Mieter.

Dies ist insbesondere im Kontext der stetigen Aufrufe seitens der Sozialverbände, der Mietervereine sowie einiger Parteien entsprechend zu sehen, denen die Mieten in Deutschland ungeachtet der tatsächlichen Wohnkostenbelastung IMMER zu hoch sind. Trotz stetig ansteigender Wohnfläche pro Mieter, trotz stetig steigender Wohnqualität in Bezug auf Ausstattung und energetische Standards und trotz einer im Langfristvergleich sinkenden Wohnkostenbelastung für Mieter in Deutschland, wird dennoch den Enteignungsphantastereien und den Wunschgedanken der noch niedrigeren Wohnkostenbelastung immer mehr Gehör geschenkt.

Wenn die Wohnkostenbelastung der Mieter niedriger ist als die Wohnkostenbelastung für Eigentümer, bedeutet dies, dass die vertraglichen Nettokaltmieten zur Bewirtschaftung des Kapitaldienstes und zur Instandhaltung oftmals nicht auskömmlich sind und somit das Vermieten keine auskömmliche Rendite erwirtschaftet. Das Ergebnis einer solchen Entwicklung ist in der derzeitigen Neubautätigkeit zu sehen, bei der die politischen Ziele vollständig verfehlt werden. Aber welcher Investor soll auch in den Mietgeschosswohnungs-Neubau investieren, wenn sich ein solches Investment nicht rentiert? Gefragt sind hier verbesserte politische Rahmenbedingungen in Bezug auf Kaufnebenkosten, Abschreibung, Bauanforderungen oder Finanzierungen, um der sinkenden Neubautätigkeit bei wachsendem Wohnungsbedarf entsprechend zu begegnen, denn eine Umkehr der derzeitigen Entwicklung erreicht man nicht durch noch weitere Restriktionen sowie Anforderungen an den Neubau, sondern bringt die Neubautätigkeit mit dieser Herangehensweise vollständig zum Erliegen.

HIER KÖNNEN SIE DIE EUROFOUND-STUDIE EINSEHEN.

 

Hamburg, 23. Juni 2024

Haus- und Grundeigentümerverein Hamburg-Rahlstedt e.V.

Schweriner Str. 27 in 22143 Hamburg

Autor

Fabian Röhr

Vorstandsvorsitzender